Am Tag der offenen Tür konnten wir im Begabungslabor endlich die vor kurzem eingetroffene kontinuierliche Nebelkammer in Aktion bewundern.
Wenige Milliliter Isopropanol (ein handelsüblicher Alkohol) auf den Filz unter den Deckel der Kammer getropft und schon konnte es losgehen. Das unter der Bodenplatte der Kammer verbaute Perltier-Element kühlte diese in wenigen Minuten auf unter -32 Grad herunter. Die Wärme wird dabei über einen riesigen Kühlkörper mit Ventilator an die Umgebung abgegeben.
Nach etwa 10 min bildete der im oberen Teil der Kammer verdunstete Alkohol einen feinen Nebel direkt über der kalten Bodenplatte. Mit sehr viel Geduld konnte man hin und wieder für einen sehr kurzen Moment einen dünnen Kondensstreifen im Nebel sehen. Diese Spuren entstehen durch die Ionisierung der Luft durch die natürliche radioaktive Strahlung in der Umgebung.
Mit dem mitgelieferten Wolframstab in der Kammer waren die Spuren deutlicher zu erkennen. Der Stab enthält einen winzigen Anteil Thorium, das ganz langsam radioaktiv zerfällt und dabei gelegentlich ein Alpha-Teilchen aussendet. Dieses hinterlässt im Nebel eine gut sichtbare Spur. (Thorium kommt in sehr geringen Mengen überall in der Natur vor, auch in menschlichen Knochen. Der Mensch nimmt täglich sehr kleinen Mengen Thorium über eingeatmeten Staub auf.) Alpha-Strahlung hat eine sehr geringe Reichweite und wird schon durch unsere Haut abgeschirmt.